Wussten Sie eigentlich, dass die Zugkraft einer Saitenbespannung in etwa dem Gewicht eines voll beladenen Güterwagens entspricht, nämlich 20 bis 24 Tonnen? Hieraus können Sie schon entnehmen, dass Tasteninstrumente einer ungeheueren Beanspruchung unterliegen. Diese Last wird in Ihrem Klavier oder Flügel von einem Gussrahmen und der hölzernen Rahmenkonstruktion aufgenommen, der sogenannten Raste.
Die Raste ist sozusagen der Rahmen, der – neben den weiteren und nachstehend erläuterten Bestandteilen – für den Klang und die Lebensdauer Ihres Instrumentes verantwortlich ist. Die Raste besteht aus einer Massivholz-Konstruktion und unterliegt somit naturgemäßen Verwindungen und Setzungen, die durch die hohe Last der Saitenbespannung und durch Temperatur- und Raumklimaveränderungen entstehen. Übrigens ein maßgeblicher Grund für Verstimmungen eines Klaviers oder Flügels.
Die von den (angeschlagenen) Saiten ausgehenden Schwingungen werden über Stege (den Haupt- und den Basssteg) auf den Resonanzboden übertragen. Gerade die Struktur und die Formgenauigkeit der anspruchsvoll gefertigten Stege stellen eine wesentliche Voraussetzung der Klangbrillanz dar. Der Resonanzboden verstärkt den erzeugten Ton und bewirkt eine Klangbestrahlung in den verschiedenen Frequenzbereichen. Beachten Sie bitte, dass die Art des verwendeten Materials und die Verarbeitung des Resonanzbodens maßgebliche Einflussfaktoren für die Klangfarbe und -bestrahlung sind.